Zecken
Warum benutzen wir Antizeckenmittel? Die kleinen Tierchen haben es in sich - und zwar wortwörtlich!
Durch sie können einige Krankheiten übertragen werden, die niemand seinem Haustier oder sich selbst wünscht.
Wie werden diese Krankheiten übertragen?
Wenn eine infizierte Zecke auf Nahrungssuche geht, ist es schwierig, sie im Fell zu entdecken, denn sie ist sehr klein. Erst wenn sie eine geeignete Stelle gefunden hat, sticht sie zu und saugt Blut. Bei diesem Akt können sich unsere Tiere anstecken; allerdings muss die Zecke 16-24 Stunden an ihrem Wirt saugen, bevor die Krankheitserreger übertragen werden. Das Übertragungsrisiko lässt sich senken, wenn die Zecke sofort entfernt wird.
Borreliose
Das Bakterium Borrelia burgdorferi ist für diese Erkrankung verantwortlich. Sind Zecken mit dem Bakterium infiziert, übertragen sie diese beim Blutsaugen auf unsere Tiere.
Bei einer Infektion und anschließendem Ausbruch der Krankheit können 2-6 Monate nach dem Zeckenstich folgende Symptome auftreten:
- Fieber und Mattigkeit
- Lymphknotenschwellung
- Gelenkschwellung und Lahmheit infolge von Gelenkentzündungen (Arthropathien)
- Chronische Gelenkentzündungen mehrerer Gelenke (Polyarthritis)
- Bei einem schweren Verlauf kann es zu einer Nierenschädigung kommen
Babesiose
Der einzellige Parasit Babesia canis überträgt diese Krankheit, die auch Hundemalaria genannt wird. Der Parasit gelangt auch hier wieder durch den Zeckenstich in die Blutbahn, allerdings vermehrt er sich speziell in den roten Blutzellen, die daraufhin zerstört werden und Entzündungs- und Abwehrreaktionen entstehen.
Früher wurde Babesiose als typische "Reisekrankheit" in Mittelmeerregionen betitelt, doch leider sind auch in Mitteleuropa die Überträgerzecken heimisch geworden, glücklicherweise bisher nur in beschränkten Ausmaßen.
Bei einer Ansteckung treten die ersten Symptome nach einem Tag oder bis zu 3 Wochen später auf, können aber unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Die akute Form äußert sich durch folgende Symptome:
- Fieber bis über 40º C und Mattigkeit
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Wasseransammlungen
- Konditionsverlust
- Gelbfärbung der Schleimhäute
- Einblutungen in Haut und Schleimhäute
- Atemnot
- Blutig gefärbter Urin
Anaplasmose
Diese Erkrankung wird durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum hervorgerufen, indem es weiße Blutzellen befällt und sich dort vermehrt. Die Anaplasmose wird durch den Holzbock übertragen, der in Mitteleuropa heimisch ist.
Krankheitsanzeichen sind:
- Fieber und Abgeschlagenheit / Schwäche
- Lymphknotenschwellungen
- Gewichtsverlust
- Durchfall und Erbrechen
- Gelenkentzündungen
- Zentralnervöse Störungen
Ehrlichiose
Diese Erkrankung wird durch das Bakterium Ehrlichia canis verursacht und von der braunen Hundezecke übertragen. Auch diese Zeckenart kommt in Mitteleuropa immer öfter vor, trotzem ist das Risiko in einem südlichen Urlaubsland deutlich höher.
Wie die Anaplasmen befallen auch die Ehrlichien die weißen Blutzellen und vermehren sich in diesen.
Die Symptome treten nach 8 bis 20 Tagen in einer akuten Phase (Dauer 2-4 Wochen) auf:
- Fieber und Abgeschlagenheit
- Nasenbluten
- Milz- und Lymphknotenschwellungen
- Erbrechen
- Gewichtsverlust
- Seltener auch zentralnervöse Störungen
Nach der akuten Phase sind die Symptome nur wenig oder gar nicht ausgeprägt. Erst im weiteren Verlauf folgen:
- Blutarmut (Anämie)
- Fieberschübe
- Blutungen
- Ödeme
- Lahmheit
- Zentralnervöse Störungen
- Leber- oder Nierenschädigung
Zecken richtig entfernen
- Die Zecke so dicht wie möglich an der Haut fixieren
- Mit einem gleichmäßigen Zug (von Ihrem Tier weg) herausziehen
- Den Zeckenstich anschließend desinfizieren (z. B. mit einer Hautdesinfektion aus Ihrer Hausapotheke)
- Die entfernte Zecke sorgfältig entsorgen (am sichersten in einen Klebestreifen einkleben)